Bitte auf´s Logo klicken. Dann kommen Sie zu einem Artikel von "Spiegel online" zum Thema. Die Seitenbetreiberin (Petra Reichel) hat dort einen Kommentar hinterlassen. Darauf ist ein Gegenkommentar gekommen. Der letzte Kommentar ist von "Spiegel online" nicht veröffentlicht worden. Nun ja, Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sind nicht immer willkommen. (siehe Gastbeitrag von Thomas Malke)

Diesen Kommentar hat "Spiegel-online" nicht veröffentlicht

Zeitzeugen: Gefährlichste Feinde der Historiker

 

Eins vorweg, ich bin parteiunabhängig.  Ich spreche nicht irgendwelchen Jargon von Irgendjemanden, sondern vertrete meine persönliche Meinung. Wie man auch meiner Website entnehmen kann, waren die Geschehnisse im Aufnahmeheim Röntgental, wie die DDR in der antikommunistischen Propaganda dargestellt wird. Die Mehrheit wurde traumatisiert in die BRD, bzw. Westberlin abgeschoben. Allerdings habe ich mich wieder von dem Trauma erholt. Denn mir ist aufgefallen, dass das Aufnahmeheim Röntgental mit seinen Praktiken als staatliche Institution eben nicht die Interessen ihres Staates vertrat.   Wenn es die „zum System gehörenden falschen Versprechen“ gewesen wären, wie vielfach behauptet wird, dann hätte man doch die Leute aufgenommen und ihnen dann ein Leben unter miesen Bedingungen geboten. Massenweise traumatisierte Menschen abzuschieben kann doch nicht im Sicherheitsinteresse der DDR gewesen sein.

Zum Anderen waren auch die Auffassungen zu den Themen Arbeit und Beruf im Aufnahmeheim Röntgental eigenartig. So waren Arbeitslose aus kapitalistischen Ländern, hier BRD und Westberlin, selbst an ihrer Situation schuld. Es wurde so getan, als gäbe es weder in der BRD, noch in der DDR Arbeitsrecht. Das Arbeitsrecht mit dem Arbeitsgesetzbuch der DDR war vorbildlich. Hier ist also ein weiterer Widersinn.

So könnte noch vieles gesagt werden.

Bislang wurde über dieses Thema geschwiegen, bzw. wenig gesagt. Doch bei den Diskussionen zu dem jetzt erschienen Artikel bin ich auf ich einige Meinungsverschiedenheiten gestoßen. Sei es hier oder auf der Facebook-Seite des DDR-Museums Berlin. Ich habe das Gefühl, dass ich als Zeitzeugin störe.

Ein Freund sagte mir mal:

Historiker sind Leute, die viel erzählen. Allerdings erzählt jemand auch viel Mist, wenn er viel erzählt. Außerdem, der gefährlichste Feind des Historikers ist der Zeitzeuge, er kann das so sorgsam aufgebaute Trugbild nämlich mit einmal zerstören. Darum werden auch manche "Zeitzeugen", nämlich die, die das verordnete Bild unterstützen, immer wieder zitiert, die anderen aber als DDR-Spinner, Nostalgiker, Ewiggestrige oder gar Stasispitzel bezeichnet. Keine Angst, das hat alles System und der Historiker ist jedes Mal das Werkzeug dafür: Wessen Brot ich ess’, dessen Lied ich sing’.“

 

 

Der Freund ist Thomas Malke

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